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Wildgulasch mit Pilzen – Unsere Tipps für den perfekten Herbstklassiker

Wildgulasch mit Pilzen – Unsere Tipps für den perfekten Herbstklassiker

Wildgulasch ist nachhaltigste Form, Gulasch zu kochen – und auch eine der delikatesten finden wir. Nachdem wir Euch schon alle Tricks von den zartesten Ochsenbacken und Schweinebäckchen, bis hin zum perfekten Sauerbraten verraten haben, ist heute endlich auch das Wildfleisch an der Reihe. Zu einer nachhaltigen und ausgewogenen Ernährung, gehört für uns auch das Fleisch von Tieren, die Ihre Instinkte in Freiheit ausleben konnten. Wenn du auch beim Fleisch von Rind und Schwein auf absolute Nachhaltigkeit setzen wollt, werft mal einen Blick auf unseren Marktplatz – dort kannst du dir das Fleisch kleiner deutscher Spitzenerzeuger direkt nach Hause schicken lassen.

Wann ist die beste Zeit für Wildgerichte?

Die beliebteste Zeit für Wildfleisch sind und bleiben die Wintermonate – ungefähr ab Oktober bis in die Weihnachtszeit wird es am häufigsten aktiv beim Metzger des Vertrauens angeboten. Es spricht aber auch nichts dagegen, sich im Frühjahr oder Sommer einen zarten Rehrücken zu gönnen. Lediglich die Jagd- und Schonzeiten sollte man dabei im Hinterkopf behalten, denn nicht alle Tiere, dürfen das ganze Jahr über gejagt werden. Wildgänse, Stockenten und Hasen dürfen beispielsweise ausschließlich im Herbst und Winter erlegt werden. Die Schonzeiten sind enorm wichtig, um den Tieren im Frühjahr, sobald die Jungtiere geboren werden, oder in nahrungsarmen Monaten, die nötige Ruhe zu gönnen. Nur so kann der Bestand der Tiere erhalten werden.

Wildgulasch Zuaten

Was sollte ich beim Kauf von Wildfleisch beachten?

Im Gegensatz zu Schlachttieren, findet beim Wild keine Fleischbeschau durch einen Veterinär statt, der Jäger schießt und zerlegt seine Beute selbst. Dabei entscheidet er dann auch anhand der Organe über die Gesundheit des Tieres. Es gilt der Grundsatz: Nur verkaufen, was man auch selbst mit Genuss zubereiten und verspeisen würde.

Trotzdem ist es keine Wissenschaft qualitativ gutes Wildfleisch zu erkennen. Es riecht und sieht aus wie normales frisches Fleisch auch. Nur in der Farbe kann es leicht dunkler als herkömmliches Rind- oder Schweinefleisch sein. Es hat einen schwach metallischen Eigengeruch, der aber auf keinen Fall unangenehm sein darf.

Hat man das Glück, das Produkt direkt vom Jäger kaufen zu können, sollte ein Blick in die Wildkammer kein Problem sein. Er schafft zusätzliches Vertrauen und sagt viel über die allgemeine Hygiene aus. Um zusätzliche Informationen über das erlegte Tier zu bekommen, muss man sich nur nach der Wildmarke erkundigen. Sie bleibt bis zur Verarbeitung des Fleisches am Tier und gehört zum Wildursprungsschein. In ihm finden sich wichtige Daten über das Jagdgebiet, den Todeszeitraum. Und selbstverständlich von wem das Tier geschossen und ausgenommen wurde. Dadurch lässt sich auch die Reifezeit des Fleisches nachvollziehen.

Wildgulasch

Welche Stücke eignen sich fürs Wildgulasch?

Zunächst einmal sollte man sich die Geschmacksfrage stellen – für viele Menschen gilt Wild als sehr streng schmeckendes Fleisch, das eher kompliziert in der Zubereitung ist. Diesem Vorurteil kann man aber schon vor der Zubereitung entgegen wirken. So sollte erst geklärt werden, ob man lieber ein dezenteres Eigenaroma bevorzugt. Dann fällt die Wahl definitiv eher auf Reh, als auf Wildschwein. Um dann keinen unnötigen Stress am Herd zu bekommen, kann man sich vorab informieren, welche Teile sich am besten für bestimmte Zubereitungsmethoden eignen. Im Grunde ganz ähnlich wie bei Schwein und Rind.

Für unser Wildgulasch fiel die Wahl ganz klar auf ein eher mildes Rehfleisch – perfekt für alle Wildeinsteiger. Wie bei allen Tieren gibt es auch hier kein schlechtes oder bestes Stück – jeder Zuschnitt hat seine Vorteile. Auch für ein wirklich gelungenes Schmorgericht vom Wild benötigen wir vor allem einen Mindestanteil an Bindegewebe und Sehnen. Deshalb sind unsere Favoriten fürs Gulasch die Schulter und Hachse vom Reh.

Wildgulasch

Die perfekten Begleiter zum Wildgulasch

Was wäre naheliegender als zu einem Tier, das frei und selbstbestimmt in der Natur leben durfte, auch weitere Zutaten aus dem Wald zu servieren? Deshalb haben wir uns für eine Kombination aus Fleisch und Pilzen für unser Wildgulasch entschieden. Die nussig, erdigen Aromen der Pilze harmonieren fantastisch mit dem zarten Rehfleisch. Darum verzichten wir auch bewusst auf eine lange Palette an Gewürzen – Lorbeer und Wachholderbeeren unterstreichen den Eigengeschmack des Fleisches, ohne ihn zu überlagern. Darum haben auch die feinen Pilzsorten eine realistische Chance, nicht neben der dunklen Soße und dem aromatischen Fleisch unterzugehen.

Die Erntezeit der Pilze variiert je nach Wetter von Jahr zu Jahr. Wenn man also selbst gesammelte Pilze für seine Gerichte verwenden möchte, hilft es die Natur immer ein bisschen im Auge zu behalten. Ein Steinpilz hat beispielsweise eine Verweildauer von 10-14 Tagen, von dem Moment ab dem er zum ersten Mal durch die dicht bewachsene Moosdecke spitzt. Die richtige Zeit, um Pilze zu sammeln ist also einfach eine Frage der Witterung und des richtigen Timings. Gegen ein paar prachtvolle Exemplare vom Wochenmarkt ist aber selbstverständlich auch nichts einzuwenden, wenn einem die Waldgötter beim Sammeln nicht gewogen waren. Beim Streifzug durch den Wald empfiehlt sich aber immer ein kleines Pilzbüchlein, oder noch besser die Begleitung eines erfahrenen Pilzkenners!

Wildgulasch mit Pilzen

5 aus 1 Bewertung
Vorbereitungszeit 20 Minuten
Zubereitungszeit 4 Stunden
Gericht Hauptgericht
Portionen 4

Zutaten
  

  • 600 g Rehschulter
  • 400 g Rehhachse
  • 4 Zwiebeln
  • 2 Möhren
  • 1 Petersilienwurzel
  • 400 g braune Champignons
  • Austernpilze
  • Steinpilze
  • 8 Wachholderbeeren
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 EL Butterschmalz
  • 1 Liter Rotwein
  • 1 Liter Wildfond
  • 3 EL Butter
  • Steinsalz
  • frisch gemahlener Pfeffer

Anleitungen
 

  • Die Rehschulter parieren und in nicht zu kleine Stücke schneiden - wer mag, kann diesen Arbeitsschritt auch vom Metzger oder Jäger übernehmen lassen.
  • Das Gemüse schälen und in feine Würfel schneiden - in der Zwischenzeit den Bräter samt Schmalz erhitzen und das Fleisch darin ringsherum scharf anbraten.
  • Das Fleisch heraus nehmen und die Zwiebeln im Röstansatz glasig dünsten und leicht karamellisieren lassen.
  • Sobald sie Farbe angenommen haben, auch das übrige Gemüse gemeinsam mit etwas Butter dazu geben und anrösten.
  • Das Fleisch wieder in den Bräter geben und nach und nach mit Rotwein ablöschen, um die Flüssigkeit immer wieder zu reduzieren.
  • Anschließend die Wachholderbeeren leicht im Mörser andrücken und zusammen mit den Lorbeerblättern zum Gulasch geben.
  • Sobald der gesamte Wein um etwa die Hälfte eingekocht ist, mit dem Wildfond aufgießen und für mindestens 3 Stunden behutsam köcheln lassen.
  • In der Zwischenzeit die Pilze putzen und in mundgerechte Stücke zerkleinern, um sie in Butter goldbraun heraus zu braten - erst danach mit Salz und Pfeffer würzen, um ihnen nicht zu schnell das Wasser zu entziehen.
  • Nachdem die Gulaschsoße dunkel und dickflüssig eingekocht ist, die Pilze untermischen, abschmecken und mit einer Beilage Eurer Wahl servieren.
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