Spareribs nach der quick-and-dirty-Variante
Muss man für richtig gute Spareribs immer stundenlang am Grill stehen? Nicht unbedingt – meint zumindest unser Fleischexperte David Pietralla. Denn er bereitet die zarten Schweinerippchen quick and dirty zu – in einem Bruchteil der üblichen Garzeit. Wir verraten euch wie das funktionieren kann und was ihr bei der ungewöhnlichen Herangehensweise beachten müsst.
Fett und rauchig zum schnellen Sparerib-Genuss
Bei dieser Art die Spareribs zu garen, arbeiten wir von Anfang an mit vergleichsweise hohen Temperaturen und einer stark verkürzten Garzeit. Also gegen jede gelernte low-and-slow-Regel in der Welt des BBQ. Damit diese Kombination trotzdem funktionieren kann, ohne am Ende ein völlig trockenes und zähes Fleisch auf dem Grill zu haben, brauchen wir einen gewissen Fettanteil in den Rippchen. Denn bei dieser Form der Sparerib-Zubereitung ist ein hohes Fettlevel unser Ass im Ärmel! Unser Trick – durch die verstärkte Fetteinlagerung vertragen die Spareribs auch höhere Temperaturen. Das Fett hält das Fleisch kurz gesagt einfach länger saftig. Der kleiner ausfallende Zuschnitt und das damit verminderte Gewicht der einzelnen, kurzen Rippenbögen sorgen zusätzlich für ein schnelleres Erreichen des gewünschten Garpunktes.
Da die üblichen Schweinerassen eine solche Menge an intramuskulärem Fett kaum erreichen, fällt unsere Wahl auf die Rippchen vom Ibérico. Eine bewusste Entscheidung für eines der höchsten Qualitätslevel. Und selbstverständlich auch preislich eine ganz andere Kategorie als die gewöhnlichen BBQ-Ribs. Doch der Wareneinsatz lohnt sich in jedem Fall, denn schneller und mit weniger Aufwand, kommt man nicht in den Genuss dieser saftigen Baby-Back-Ribs mit Biss.
Welche Rippchen eignen sich am besten?
Um trotz der stark verkürzten Garzeit ein essbares Resultat zu erzielen, dass nicht völlig zäh am Knochen fest hängt, benötigen wir das richtige Ausgangsmaterial. Neben dem Fettgehalt des Fleisches spielt vor allem der richtige Cut eine wichtige Rolle für den späteren Erfolg am Grill. Unser Objekt der Begierde sind darum die etwas kleineren Baby-Back-Ribs – auch bekannt als Kotteletrippchen. Wie der Name schon besagt, sind sie im Rückenbereich positioniert. Sie sind deutlich dünner und kürzer als der übliche St. Louis-Cut. Aus diesem Grund läuft man mit ihnen bei der Standart-Garmethode auch häufig Gefahr, dass sie rasch austrocknen. Natürlich könnte man unter Anwendung der Texas-Krücke sowohl die Zubereitung verkürzen, als auch ein Austrocknen verhindern. Doch es geht noch einfacher!
Knabber-Spareribs mit Biss
Gehört ihr eher zum Team butterzart oder liebt ihr es das Fleisch vom Knochen zu nagen? Zugegeben die zeitsparende Variante erfordert schon etwas Mut. Schließlich ist sie das genaue Gegenteil von fall-of-the-bone-Ribs. Und auch das Mundgefühl ist um einiges rustikaler als bei unseren super soften Spareribs nach der 3-2-1-Methode. Doch die quick-and-dirty-Variante hat durchaus ihren Charme. Das Fleisch fällt zwar nicht wie von selbst vom Knochen ab, doch gerade das macht den Spaß an dieser Sparerib-Version aus. Die Faserstruktur im Fleisch ist gebrochen, aber hat noch genügend Wiederstand, um einen ordentlichen Biss zu gewährleisten. Eben ein handfester Genuss!
Knabber-Spareribs
Zutaten
- Baby Back Ribs
- Magic Dust mit Salz, Pfeffer, Knoblauch-, Zwiebel-, Paprikapulver, Kumin, Chilli, Zucker, Senfkörner
- Barbecuesauce
Anleitungen
- Zunächst überschüssiges Fett und Silberhaut entfernen.
- Anschließend mit Rub (nicht zu viel) einreiben und die Gewürze für eine Stunde einwirken lassen (optional auch über Nacht).
- In der Zwischenzeit den Grill auf 150-160°C aufheizen und mit Räucherchips oder Pellets bestücken.
- Das Fleisch für eine bis anderthalb Stunden bei geschlossenem Deckel auf der indirekten Fläche garen.
- Sobald eine Kerntemperatur von ca. 95°C erreicht ist, mit Barbecuesauce glasieren und weitere 5 Minuten bei geschlossenem Garraum fertig garen.
- Anschließend wenige Minuten ruhen lassen, portionieren und servieren.
Autorin – Isabella Wenzel