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Pulled Ochsenschwanz auf Yorkshire Pudding – die pure Geschmacksoffenbarung

Pulled Ochsenschwanz auf Yorkshire Pudding – die pure Geschmacksoffenbarung

Nach langer Zeit wollen wir wieder einen Blick in den Schmortopf werfen und haben dafür einen verborgenen Schatz unter den weniger begehrten Cuts hervorgeholt, um ihm etwas mehr Rampenlicht zu gönnen. Der Ochsenschwanz findet sich heutzutage nur noch selten in der Standartauslage beim Metzger. Ohne vorherige Bestellung ist er kaum noch aufzutreiben. Dabei verbirgt sich in ihm der wohl intensivste Fleischgeschmack überhaupt. Ein Grund mehr ihm ab sofort unsere ungeteilte Aufmerksamkeit in der Küche zu schenken.

Wir nehmen das Prinzip von Nose to Tail wörtlich

Wer Fleischglück schon länger verfolgt, weiß dass wir das Thema Nachhaltigkeit besonders in Bezug auf Fleisch nicht nur oberflächlich behandeln. Wenn uns ein Stück vom Tier in die Finger kommt, wird wirklich alles herausgeholt was möglich ist. Denn die sogenannten Edelteile sind uns ein Dorn im Auge. Ein Tier hat schließlich mehr zu bieten als nur Filet! Darum ist es uns eine Herzensangelegenheit heute wieder einmal den Fokus auf den Ochsenschwanz zu legen. Denn er ist ein Paradebeispiel für die verschmähten Zuschnitte, die teilweise noch heute der Armen-Leute-Küche zugeordnet werden. Und das völlig zu Unrecht. Derselben Meinung ist auch unser heutiger Koch Stefan Spitzer. Er hat seine persönliche Lieblingsversion vom Oxtail mitgebracht und zeigt euch im Video gleich Schritt für Schritt den Weg zum perfekten Schmorklassiker mit authentisch britischer Beilage. Ihr dürft gespannt sein!

Ochsenschwanz als echter Kollagenknaller

Wir werden einfach nicht müde es immer wieder aufs Neue zu betonen – Kollagen ist der Schlüssel zum perfekten Schmorgericht! Der wohl einfachste und vor allem günstigste Weg an die geballte Ladung Kollagen heranzukommen, führt über den Ochsenschwanz, auch bekannt als Ochsenschlepp. Eines der günstigsten Fleischstücke vom Rind. Lange Zeit wurde es als eine Art Fleischabfallprodukt gehandhabt und fand höchstens den Weg in die berühmte Ochsenschwanzsuppe oder viel schlimmer – ins Hundefutter. Dieser Irrglaube hält sich in vielen Köpfen noch bis heute hartnäckig. Dabei lassen sich mit ihm die intensivsten Saucen und Ragouts im Handumdrehen zaubern.

Denn mit seinem Aufbau aus Schwanzwirbeln, welche von reichlich Fleisch und Bindegewebe umschlossen sind, bringt er die perfekten Voraussetzungen als Basis für jede reichhaltige Rinderbrühe und sämigste Schmorgerichte mit. Rein anatomisch betrachtet findet sich der Ochsenschwanz direkt hinter dem Kreuzbein positioniert im sogenannten Hinterviertel vom Schlachttier. Entsprechend rustikal ist auch seine Struktur, die man noch am ehesten mit der Wade vom Rind vergleichen kann. Darum fällt er beim stundenlangen Schmoren auch ähnlich wie die die Beinscheibe fast von allein vom Knochen beziehungsweise Knorpel.

Die wichtigsten Basics findet ihr direkt in unserem kleinen Schmorguide rund ums Thema Fett und Bindegewebe.

Röstaromen sind Trumpf beim Ochsenschwanz

Wer das komplette Maximum bei der Zubereitung des Ochsenschwanz herausholen möchte, muss Mut zum Rösten beweisen. Die ideale Vorbereitung bildet ein gusseiserner Topf oder Bräter, der schon vorab ordentlich zum Glühen gebracht werden darf. Einmal auf Betriebstemperatur gebracht, kann dann auch das Fleisch darin platziert werden – aber bitte nicht zu viel auf einmal. Denn wir wollen Braten und nicht kochen! Reicht das Volumen des Kochgeräts nicht aus, sollte lieber in Etappen gebraten werden. Schließlich wollen wir jedem einzelnen Teil vom Ochsenschwanz ringsherum eine tiefdunkle Röstung verpassen, um auch das letzte Bisschen vom Geschmack aus dem Cut herauszukitzeln. Es darf also ordentlich zischen und brutzeln!

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Süße, Säure, Salzigkeit und richtig viel Umami

Alles was das Herz begehrt findet sich mit diesem Gericht auf einem Teller in absolutem Einklang zusammen. Die Süße aus Gemüse und dunklem Wein, herzhafte Noten von Salz und Gewürzen, aber auch die frische Säure durch Creme fraîche und Zitrone dürfen nicht fehlen. Das alles wird harmonisch vereint durch unsere fleischgewordene Umamibombe. Und damit so viel Geschmack auch eine gute Grundlage hat, serviert Stefan Spitzer in Anlehnung an seine Zeit in Großbritannien dazu die wohl typischste Fleischbeilage für die Insel: Yorkshire Pudding. Kurz gesagt ein Pfannkuchen, goldgelb im Ofen gebacken. Er soll mit seiner fluffigen Charakteristik jeden kostbaren Tropfen der Sauce aufsaugen. Darum serviert ihn am besten als einen großen Pfannkuchen als Tellerbasis und gebt all das Fleisch samt der dunklen, aromatischen Gravy direkt darauf, damit sich die Flüssigkeit in den Mulden sammeln kann.

Falls ihr jetzt auch richtig Bock auf den Ochsenschwanz bekommen habt, aber mehr als nur dieses eine Rezept damit ausprobieren wollt, schaut auch gleich bei unserer anderen Interpretation rein – Consommé vom Ochsenschwanz mit Ravioli und Saubohnen.

Pulled Ochsenschwanz auf Yorkshire Pudding

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Vorbereitungszeit 30 Minuten
Zubereitungszeit 3 Stunden
Portionen 4

Zutaten
  

Pulled Ochsenschwanz

  • 2 kg Ochsenschwanz vom Metzger in 3cm dicke Stücke geschnitten
  • 2 Karotten
  • 2 Schalotten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1/4 Knollensellerie
  • 1 Stück Ingwer
  • 50 g kalte Butter
  • 500 ml Rotwein
  • 1 Schuss dunkler Balsamico
  • 2 EL Tomatenmark
  • 10 Pfefferkörner
  • 8 Wachholderbeeren
  • 4 Pimentkörner
  • 4 Lorbeerblätter
  • 2 Nelken
  • Thymian optional
  • Rosmarin optional
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise frisch gemahlener Pfeffer
  • 1 Prise Zucker
  • Butterschmalz zum Braten

Yorkshire Pudding

  • 8 Eier
  • 400 g glattes Mehl
  • 400 ml Milch
  • 1 Schuss Pflanzenöl oder Butterschmalz

Finish

  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Bund Schnittlauch
  • Creme fraîche

Anleitungen
 

Pulled Ochsenschwanz

  • Karotten und Sellerie schälen und in gleich große Stücke schneiden. Schalotten schälen und ebenfalls schneiden. Knoblauch halbieren.
  • Die Ochsenschwanzstücke salzen, pfeffern, zuckern und in Butterschmalz rundherum in einem Bräter scharf anbraten.
  • Fleisch herausnehmen. Das Gemüse, Ingwer und die Schalotten im Bratenansatz langsam rösten, bis alles Farbe angenommen hat. Nun Tomatenmark dazugeben und kurz mit rösten.
  • Dann das Fleisch wieder in den Bräter geben und vom Rotwein so viel angießen, dass es bedeckt ist. Gewürze dazugeben und das Ganze zugedeckt im vorgeheizten Ofen (Umluft) bei 150 Grad ca. 3 Stunden schmoren lassen.
  • Der Ochsenschwanz ist gar, wenn sich das Fleisch leicht vom Knorpel löst. Fleisch herausnehmen und in mundgerechte Stücke schneiden.
  • Die Sauce durch ein Sieb passieren und etwas einkochen lassen, damit sie sämig wird, kalte Butter einmischen. Mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken und mit dem Fleisch vermengen.

Yorkshire Pudding

  • Den Backofen auf 220°C vorheizen.
  • Eine Muffinform oder ofenfeste Pfanne mit Öl ausfetten und für 10 bis 15 Minuten in den Ofen schieben, damit das Öl richtig heiß wird.
  • In der Zwischenzeit die Eier, das Mehl, die Milch und eine Prise Salz und Pfeffer in einer Schüssel verquirlen, bis die Masse hell und glatt ist - dann mindestens 10 Minuten ruhen lassen.
  • Die vorgeheizte Form vorsichtig aus dem Ofen holen und den Teig gleichmäßig eingießen.
  • Das Blech wieder in den Ofen schieben und 12 bis 15 Minuten backen, bis der Teig aufgegangen und goldgelb ist.

Finish

  • Mit fein gehacktem Schnittlauch, Creme fraîche und Zitronenabrieb abgerundet servieren.
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Autorin – Isabella Wenzel 

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