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Brathähnchen der Meisterklasse – One Pot Hendl

Brathähnchen der Meisterklasse – One Pot Hendl

Unser heutiger kulinarischer Dauerbrenner hört auf viele Namen – Broiler, Hendel, Poulet, Göckele oder ganz klassisch Grillhähnchen. Ihr ahnt es schon, heute beschäftigen wir uns mit dem wohl weltbesten Brathähnchen! Was macht die unvergleichlich knusprige Haut aus? Welche Gewürze sollte man im Haus haben? Und worauf muss ich unbedingt beim Kauf des perfekten Vogels achten? Diese und einige weitere Fragen möchten wir klären und servieren euch dabei unser liebstes Brathähnchen in der One-Pot-Version – ganz entspannt und unkompliziert aus dem Ofen.

Ein Brathähnchen geht um die Welt

Wir blicken auf die lange Geschichte hinter dem knusprigen Gockel, nach dem sich alle die Finger lecken. Denn Hühner gehören tatsächlich zu den ersten Tieren, die vom Menschen als Folge seiner Sesshaftigkeit gezähmt und als Nutztiere gehalten wurden. Der Grundgedanke der Hühnerzucht fand zunächst seine Wurzeln in China und verlagerte sich dann nach und nach in Richtung Westen nach Europa. Denn hier etablierten vor etwa 2000 Jahren die Römer die Aufzucht von Hühner im großen Stil.

Neben den nahrhaften Eiern hatten es ihnen vor allem die gebratenen Vögel besonders angetan. Sie fanden schnell heraus, dass die Hähne zunächst kastriert und anschließend gemästet, einen wunderbar fetten Braten abgaben. Im Vergleich zu heute war das Fleisch der Hühner zu dieser Zeit deutlich teurer, als das von Enten oder Gänsen. Darum waren die Kapaune damals vornehmlich der reicheren Gesellschaft vorbehalten. Für die ärmere Bevölkerung blieben bestenfalls einige Eier und gelegentlich ein dürres Suppenhuhn.

Das Gericht aus gegrillten Hähnchen schaffte es sogar aufgrund seiner großen Beliebtheit zum Pilgerwunder am Jakobsweg in der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada und nicht zu vergessen in die Märchen von Max und Moritz in Form von Witwe Boltes Hühnern, die letztlich als Brathähnchen über dem Feuer endeten. So wurde das Brathähnchen im Laufe der Geschichte zum kulinarischen Statussymbol, aber auch zum Politikum, wie wir gleich noch erfahren werden.

Die Evolution des Brathähnchens

Der nächste große Sprung in der Hühneraufzucht folgte nach dem zweiten Weltkrieg mit der Industrialisierung der Landwirtschaft. Mit damals modernsten Mitteln konnten plötzlich in kürzester Zeit besonders in der Masthuhnzucht enorme Mengen Fleisch produziert werden. So entstand in der DDR der bis heute bekannte Broiler – das erste Brathähnchen für die breite Masse der Bevölkerung inmitten des dürftigen Lebensmittelangebots des Landes.

In den 1970er Jahren begann dann der Siegeszug des Poulets im Römertopf in den europäischen Restaurants. Damit wurde der herkömmliche Sonntagsbraten ein für alle Mal vom Brathähnchen von seinem Thron gestoßen und in den Hintergrund gedrängt. Aber auch der Fleischkonsum als solcher veränderte sich drastisch. Da der sonst als edle Ausnahme auf dem Speiseplan angesehene Braten, plötzlich zu jederzeit und vielerorts zu erschwinglichen Preisen verfügbar war. Ob daheim auf Hausfrauenart zubereitet, edel serviert im Lokal oder als Fingerfood vom rollenden Grillwagen mit praktischem Drehspieß, auf dem gleich dutzende Bratvögel ihre Runden drehen. Und bis heute ist die lukullische Lust am Brathähnchen nahezu ungebrochen.

Auf welchem Stand unsere Hühnerhaltung heutzutage angekommen ist und auf welche Qualitätsmerkmale und Prädikate man als Verbraucher beim Kauf unbedingt achten sollte, haben wir in unserem Artikel rund um Handelsklassen und Qualitätskategorien zusammengefasst.

Wo liegt der Unterschied zwischen Brathuhn und Brathähnchen?

Auch diese signifikante Abweichung ist der Historie unseres Klassikers geschuldet. Denn die Idee zum Brathähnchen entstand aus den damaligen Haltungsformen des Geflügels. Während die weiblichen Tiere in erster Linie als Legehennen für die Eierproduktion dienten, wurden die Männchen, sobald sie das gewünschte Gewicht erreichten, unvermittelt geschlachtet und gebraten. Die ausgedienten Hennen mit verminderter Legeleistung ereilte ein anderer Verwendungszweck. Sie verwertete man im Nachhinein als Suppenhühner.

Inzwischen findet man das Fleisch von Hähnen in der modernen Geflügelproduktion nur noch selten, oder wenn überhaupt nur noch in kleinen ausgewählten Betrieben. Da die konventionellen Legebetriebe für männliche Küken kaum eine Verwendung haben, findet die Geschlechtsbestimmung heutzutage schon am ersten Tag nach dem Schlüpfen statt. Viele Bio-Betriebe ziehen die männlichen Eintagsküken immerhin noch als unkastrierte Bruderhähne groß. In der Regel landen deshalb mittlerweile auch Hennen als Brathähnchen auf unseren Tellern. Bei reinen Mastbetrieben unterscheidet man je nach Rasse der Tiere nicht nach Weibchen und Männchen. Es gibt allerdings mittlerweile auch viele Hybride Rassen, bei denen die Weibchen sowohl für die Eier- als auch Fleischproduktion eingesetzt werden können. Man spricht hier in Fachkreisen auch von den sogenannten Zweinutzungshühnern.

Ob also ein echtes Brathähnchen den Weg auf unseren Teller findet, hängt vorrangig von der Rasse des Tieres ab. Wer sich noch etwas tiefer in die Materie einlesen möchte, sollte gleich mal rüber zu unserem Artikel rund um den Kapaun klicken – ein kräftig gemästeter, kastrierter Hahn als wahrer Festtagsbraten.

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One Pot Brathähnchen aus dem Ofen

Ein authentischer Klassiker mit wenigen Zutaten, aber dafür viel Zeit und Liebe zum Detail zubereitet! So lässt sich das Brathähnchen von Stefan Spitzer wohl am besten beschreiben. Die köstliche Füllung hält unser Hähnchen von innen herrlich saftig, während die kräftige Gewürzbutter von außen für eine knusprige und aromatische Haut sorgt. Auch hier beschränken wir uns aufs Wesentliche und bleiben ohne viel Schnickschnack bei der beliebten Mischung aus Salz, Pfeffer, edelsüßem Paprika und einem Hauch Kümmel. Begleitet wird der Vogel von butterzarten Ofenkartoffeln, die all die Aromen vom Brathähnchen aufsaugen. Und das alles bereitet sich fast wie von selbst in einem einzigen Topf im Ofen zu, während uns beim Warten das Wasser im Mund zusammenläuft!

Das Pendant als Brathähnchen vom Grill haben wir schon vor einiger Zeit für euch getestet. Das Rezept mit allen Zubereitungsschritten und zusätzliches Wissen rund ums Geflügel findet ihr im zugehörigen Artikel von uns.

Brathähnchen der Meisterklasse

One Pot aus dem Ofen
Noch keine Bwertung
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 45 Minuten
Portionen 4

Zutaten
  

  • 1 ganzes Hähnchen 1,3-1,5 Kilo
  • 2-3 Paprikaschoten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Zitrone
  • 250 g kleine Kartoffeln
  • 100 g Kirschtomaten
  • 60 g Butter möglichst weich
  • 500 ml Brühe
  • 2 Zweige Rosmarin
  • 1 Schuss Olivenöl
  • 1 Prise gemahlener Kümmel
  • 1 Prise Paprikapulver edelsüß
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise Pfeffer

Anleitungen
 

  • Die Paprikaschoten putzen, schälen, das Kerngehäuse entfernen und das Fruchtfleisch in grobe Würfel schneiden.
  • Die Paprikawürfel zusammen mit den ganzen Kirschtomaten und den abgezupften Rosmarinnadeln in eine Schüsselgeben - alles mit Salz und Pfeffer würzen und mit Olivenöl marinieren.
  • Außerdem die zimmerwarme Butter mit Paprika, Kümmel, Zitronenabrieb sowie Salz abschmecken und cremig verrühren.
  • Das Huhn gut abwaschen, trocken tupfen, mit dem Paprikagemüse füllen und ringsum gleichmäßig mit der Gewürzbutter einreiben.
  • Die Kartoffeln waschen, abtropfen lassen, vierteln, mit Salz würzen und zusammen mit zwei angedrückten Knoblauchzehen in einen großen Bräter geben.
  • Den Bräter mit Gemüsebrühe auffüllen, so dass die Kartoffeln leicht bedeckt sind und das vorbereitete Huhn mittig darauf setzen.
  • Bräter in den Backofen schieben und das Ganze bei 160-170°C Umluft 45 Minuten garen.
  • Anschließend die Einstellung des Ofens auf 200°C Ober-/Unterhitze ändern und fertig garen, bis das Huhn knusprig braun ist.
  • Den Bräter aus dem Ofen nehmen, das Huhn vorsichtig herausheben und die gegarten Kartoffeln leicht andrücken, damit sie den restlichen Fond aufnehmen.
  • Das Brathähnchen vorsichtig tranchieren und mit den Kartoffeln und dem Gemüse servieren.
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Autorin – Isabella Wenzel

 

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