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Holzkohle-Guide

Holzkohle-Guide

Beim Grillen liegt der Fokus vor allem auf qualitativ hochwertigem Grillgut – doch wie sieht es mit der Holzkohle aus? Sie ist so essenziell für das Grillvergnügen wie das edle Fleisch selbst. Aber ist sie auch ausschlaggebend für das Endresultat oder entscheidet hier die bloße Erfahrung als Grillmeister? Wir nehmen uns die Thematik rund um das schwarze Gold etwas genauer vor und klären die wichtigsten Fragen.

Was macht eine gute Holzkohle aus?

Die Qualitätsunterschiede bei Grillkohle liegen so weit auseinander wie ihr Preis. Doch eines vorweg – es lohnt sich auch hier in beste Qualität zu investieren. Ähnlich wie beim Fleischeinkauf, kann ein Kilopreis von weniger als einem Euro nichts Gutes ahnen lassen. Bei Holzkohle bedeutet das konkret – mangelhafte Verarbeitung oder keine nachvollziehbare Herkunft des verwendeten Holzes.

Gute Holzkohle vernebelt einem nicht mit schwarzen Rauchschwaden den gesamten Balkon oder Garten. Außerdem zeichnet sie sich durch eine eher große Stückigkeit aus. Denn Kleinteile und Staub landen ohne Umwege im Aschebehälter und bringen keinerlei Nutzen. Eine wirklich gute Holzkohle eignet sich somit auch für nahezu jeden Grill – ganz gleich ob Keramik-, Kugel-, oder Schwenkgrill.

Kann man beim Kauf keinen direkten Blick auf die Kohle werfen, helfen entsprechende Angaben auf der Packung bei der Entscheidung. Zusätzlich kann man sich mit etwas Erfahrung auf sein Gehör verlassen. Denn der Klang sagt einiges über den Inhalt des Kohlesacks aus. Ist beim Schütteln des Kohlesacks ein keramischer, fast schon metallischer Klang zu vernehmen, spricht das für das Produkt. Ein dumpfes Rascheln dagegen deutet eher auf eine mindere Qualität hin.

Wie entsteht Holzkohle?

Damit aus Holz eine verwertbare Holzkohle werden kann, darf das Rohmaterial nicht verbrennen. Deshalb wird für die Herstellung von Holzkohle der sogenannte Pyrolyse-Prozess angewendet. Dabei wird das Rohholz unter Ausschluss von Sauerstoff auf ein Minimum von 275°C erhitzt. Erstklassige Holzkohle benötigt sogar Temperaturen um die 800°C. Ist der Vorgang einmal in Kraft gesetzt, werden die flüchtigen Bestandteile wie Wasserdampf, Gase und Stickstoff aus dem Material ausgetrieben. Im optimalen Endprodukt bleibt ein Kohlenstoffgehalt von 75-95% übrig.

Die Dauer und Temperatur der Pyrolyse entscheiden über die späteren Eigenschaften der Grillkohle:

  • langsame Verkohlung = dichtere Kohle + große Materialausbeute
  • höhere Temperatur = höherer Kohlenstoffgehalt + geringere Ausbeute

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Die wichtigsten Qualitätsmerkmale

Auf den ersten Blick lässt sich eine hochwertige Holzkohle schon anhand von Farbe und Oberflächenstruktur erkennen. Der Maßstab aller Dinge ist ein schwarz-blauer Glanz mit möglichst feinporiger Struktur. Weitere entscheidende Merkmale die geprüft werden sollten:

  • Holzart – hat Einfluss auf die Vorglühzeit und gesamte Glühdauer (Hartholz erzielt die besten Ergebnisse)
  • Kohlenstoffgehalt – ein höherer Anteil sorgt für eine mäßige Rauchentwicklung
  • Wassergehalt – je mehr Feuchtigkeit die Kohle enthält, desto stärker die Rauchbildung
  • Staubgehalt – hochwertige Holzkohle sollte einen geringen Wert aufweisen
  • Stückgröße – je größer die Stücke, desto höher Temperatur und Brenndauer

Spätestens nach dem Anzünden der Kohle trennt sich die Spreu vom Weizen. Anhand der Rauchentwicklung lässt sich sofort die Beschaffenheit ausmachen. Je besser die Qualität, desto weniger Rauch bildet sich beim Abbrennen. Denn wirklich gute Holzkohle verbrennt verhältnismäßig raucharm. Vorausgesetzt sie wurde trocken gelagert und wird im Einsatz nicht vom Fett des Grillfleischs getränkt.

Auf welche Zertifizierungen sollte man achten?

Wie in fast allen Bereichen gibt es auch für Holzkohle spezielle Zertifikate, an denen man sich orientieren sollte. Wir haben einmal die wichtigsten kompakt zusammengefasst:

  • FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) – achtet auf nachhaltige Waldbewirtschaftung (die Holzkohle ist frei von Tropenholz)
  • Naturland-Siegel – Holz stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft
  • DIN-Prüfzeichen (DIN EN 1860-2) – zeigt an, dass die Kohle nach der Europäischen Norm frei von Erdöl, Koks und Kunststoffen ist

Das richtige Anzünden der Holzkohle

Bevor die heiß begehrten Steaks auf dem Grill landen können, muss die Holzkohle erst einmal gleichmäßig durchglühen. Um das zu erreichen, sollte man die Kohle zunächst mittig auftürmen. Danach können Grillanzünder wie Holzwolle in dem kleinen Kohleberg verteilt und angezündet werden. Sobald die glühende Kohle gleichmäßig von einer weißen Schicht bedeckt ist, kann sie gleichmäßig im Grill verteilt werden und es kann endlich losgehen!

Noch schneller geht es nur mit einem Anzündkamin. In ihm kann die Holzkohle sehr schnell, aber vor allem heiß durchziehen, damit sich eine gleichmäßige Glut bildet. Abhängig von der Qualität und dem verwendeten Grill können hier Temperaturen zwischen 350-600°C entstehen.

Wohin mit der Kohle nach dem Grillen?

Gerade mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit rückt die Holzkohle immer wieder in den Mittelpunkt. Doch das bezieht sich nicht nur auf die Herkunft des verwendeten Holzes für die Herstellung der Kohlestücke. Denn der Rohstoff sollte auch ordnungsgemäß entsorgt werden.

Wenn man keine Verwendung mehr für die gebrauchte Asche hat, kann man sie bequem im Hausmüll entsorgen. Bedingung hierfür ist allerdings, dass die Glut komplett erloschen und ausgekühlt ist. Eine aus ökologischer Sicht bessere Lösung ist die Entsorgung auf dem heimischen Kompost. Dort dient sie als natürlicher Dünger und reichert später die entstehende Erde mit Kalk und Kalium an. In kleinen Mengen kann sie sogar direkt als Dünger aufs Blumenbeet oder den heimischen Rasen gegeben werden.

Überschüssige Kohlevorräte sind bei trockener Lagerung übrigens unbegrenzt haltbar und können über viele Jahre hinweg verwendet werden.

 

Autorin – Isabella Wenzel

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